Städtebau
[Pi] besteht aus drei gleichwertigen, rechteckigen Volumen. Diese Volumen wurden im Grundstück einzeln platziert, ausgerichtet und verbunden. Der entstehende Zwischenraum bildet die Erschliessungskerne der Wohneinheiten. Die Gebäudestruktur öffnet sich gegen Süden, also in Richtung des Hauptgebäudes des Verein Brüggli. Dies stärkt den Bezug zur Ausbildung und ermöglicht eine optimale Besonnung. Die zwei rechteckigen Wohnflügel bilden zusammen den Abschluss des Wohngebietes.
Struktur
Grundsätzlich basiert [Pi] auf einem einfachen rechteckigen Volumen. Dieses Volumen wurde optimiert, um eine unabhängige Wohneinheit pro Geschoss unterzubringen. Um die Gebäudestruktur und Grundrisse einfach aufbauen zu können, ist das Projekt [Pi] nach einem Raster aufgebaut. Im Untergeschoss ist die Struktur frei und nicht durch das Raster der darüberliegenden Grundrisse eingeschränkt. Daher gibt es zwischen dem Untergeschoss und den oberen Geschossen einen strukturellen wie auch materiellen Wechsel. Das Untergeschoss in Massivbau bildet somit statisch gesehen den Sockel für die darauf gestellten Wohneinheiten im Leichtbau.
Idee / Konzept
Dieses Projekt ist analog zur mathematischen Konstante [Pi] konzipiert und aufgebaut worden. Generell zu sagen ist, dass die Mathematik eine Wissenschaft ist, welche selbst geschaffene abstrakte Strukturen auf ihre Eigenschaften und Muster untersucht. [Pi] ist eine Konstante jedoch handelt es sich dabei um eine irrationale Zahl, also eine reelle, aber keine rationale Zahl.
Das Projekt [Pi] ist aus einfachen Elementen aufgebaut. Alle Wohneinheiten weisen die selben Eigenschaften auf. Wir haben das geforderte Volumen einer Wohneinheit in einen rechteckigen Körper gepackt, diesen kumuliert und die Winkel untereinander verändert. Durch die konzeptionelle Erforschung der Anordnung der Volumen entstand die Grundrissform. Gegen aussen ist diese Einfachheit, welche sich im Innern abspielt, nicht ersichtlich. Das Volumen wirkt spannend, abwechslungsreich und kann nicht mit einer „rationalen Zahl“ verglichen werden. Jeder kennt die Zahl [Pi] jedoch kann diese Zahl niemand ausschreiben, da sie endlos ist.
Um den Baukörper möglichst logisch und einfach zu organisieren, befinden sich alle Wohneinheiten über dem Terrain, das heisst sie werden ab Erdgeschoss in die Höhe gestapelt. Als Basis sind alle geforderten Funktionen für den betrieblichen Ablauf für das betreute Wohnen im Untergeschoss untergebracht. Um eine gute Ausleuchtung der Räume gewährleisten zu können, haben wir den Innenhof ins Untergeschoss gezogen. Für die hinteren Räume wird das Licht durch eine gebildete Wanne in die Räume geleitet. Der Aushub wird somit direkt als Wanne ausgebildet und der Baukörper kann danach dort einplatziert werden.
Der Zugang für Besucher führt über eine Treppe in den Innenhof und dann auf die untere Ebene. Diese Ebene führt die Besucher zum Empfang, wie auch zu allgemeinen Räumen, wie z.B. dem Mehrzweckraum, dem Musikraum, dem Werkraum und der Lobby. Die Büros wurden auch auf dieser Ebene platziert. Damit ist im Sockel alles Nötige vorhanden, um ein schönes betreutes Wohnen zu ermöglichen.
Wohneinheit
Die Wohneinheiten bestehen aus 10 gleich grossen Räumen. Diese Räume bilden die Bewohnerzimmer, wie auch die Sitzungsräume. Jeweils am Ende des Gebäudeflügels ist die Wohnzone angegliedert. Diese Wohnzone wurde möglichst flexibel gestaltet. Je nach Situation kann durch ein Schiebewandsystem die Fläche des Sitzungszimmers zur Wohnfläche erweitert werden.
Zimmer
Grundsätzlich haben wir zwei unterschiedliche Grundrisse für die Zimmer entwickelt. Die Grundrisse für die Zimmer, welche zum Innenhof ausgerichtet sind, haben wir konventionell gestaltet. Der Grundriss der Zimmer, welche gegen aussen ausgerichtet sind, haben wir speziell entwickelt. Das Zimmer wirkt sehr gross, da wir Erschliessungszone und Zimmerfläche vereinen. Das Bad ist einem Möbel oder Schrank ähnlich. Wir haben die Innenwand in drei Zonen unterteilt. Das WC, die Dusche und die Ankleide. Durch Schiebewände können diese Zonen geöffnet und geschlossen werden.
Materialisierung
Das Untergeschoss ist massiv aus Beton geplant. Ab dem Erdgeschoss gibt es einen Struktur- wie auch Materialwechsel. Dort ist ein Holzelementbau mit Kastendecke geplant. Der Holzbau bringt den Vorteil einer kurzen Bauzeit, wie auch ökologische und ökonomische Vorteile. Ein sehr wichtiges Gestaltungselement im Projekt Pi ist die Fassade. Die Aussenwände der Wohnflügel sind aus Holz und werden im Karomuster nach Farbkonzept gestrichen. Vor diese Holzwände werden vorgehängte Profilgläser montiert. Zum einen veredeln diese den Holzbau durch die transluzente Oberfläche, zum anderen ist damit der Brandschutz sowie auch der Witterungsschutz gewährleistet. Die Fassade der Bindeglieder zwischen den Wohnflügeln besteht aus einer vollständigen Verglasung über alle Geschosse.